Safa Tempos – Ein langjähriges E-Mobilitätsprojekt in Nepal

Wer zum ersten Mal durch die Strassen Kathmandus fährt, entdeckt schnell ein ungewöhnliches, aber prägendes Verkehrsmittel: kleine, dreirädrige Elektrofahrzeuge, die sich leise ihren Weg durch den dichten Stadtverkehr bahnen. Diese Fahrzeuge heissen Safa Tempos – und sie gehören zu den frühesten gross angelegten E-Mobilitätsprojekten der Welt.

Was sind Safa Tempos?

Safa Tempos sind elektrisch betriebene Dreiradfahrzeuge, die seit Mitte der 1990er-Jahre im öffentlichen Verkehr der nepalesischen Hauptstadt unterwegs sind. Heute verkehren über 650 Fahrzeuge auf festgelegten Routen, transportieren täglich Tausende Menschen und bilden eine tragende Säule des lokalen Nahverkehrs. Der Name „Safa“ bedeutet auf Nepalesisch „sauber“ – ein Hinweis auf ihren emissionsfreien Betrieb und ihren Beitrag zu einer besseren Luftqualität.

 

Wie entstand dieses Pionierprojekt?

In den 1990er-Jahren stand Kathmandu vor einem massiven Luftverschmutzungsproblem. Mit der Einführung der Safa Tempos begann eine Wende: Erstmals wurde Elektromobilität im grossen Stil als Alternative zu benzinbetriebenen Kleinfahrzeugen eingesetzt. Schweizer Partner spielten eine wichtige Rolle bei der technischen Weiterentwicklung. Dank dieser Unterstützung konnten die Fahrzeuge modernisiert, zuverlässiger gemacht und für den langfristigen Einsatz gesichert werden.

Positive Wirkung auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft

  1. Umwelt: Sauberer Transport für eine stark belastete Stadt

Kathmandu gehört regelmässig zu den Städten mit der höchsten Luftverschmutzung in Südasien. Safa Tempos tragen spürbar zur Entlastung bei:

  • Emissionsfreier Betrieb – kein Ausstoss von Abgasen oder Feinstaub
  • Geringer Energiebedarf, gespeist aus Nepals Wasserkraft
  • Weniger Lärm im Stadtverkehr
  • Ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität
  1. Soziales: Mobilität schafft Chancen

Safa Tempos sind nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern auch ein soziales Projekt:

  • Rund 3’000 Menschen verdienen mit ihnen ein stabiles Einkommen
  • Viele Fahrerinnen – die sogenannten „Lady Drivers“ – finden hier eine unabhängige und respektierte Erwerbstätigkeit
  • Die Gemeinschaft der Fahrerinnen ist stark vernetzt und organisiert sich gegenseitig in Fragen von Sicherheit, Wartung und Weiterbildung
  • Durch das lokale Einkommen müssen weniger Menschen für Arbeit ins Ausland migrieren
  1. Wirtschaft: Ein lokales Verkehrssystem mit grosser Wirkung

Auch wirtschaftlich sind Safa Tempos ein Erfolg:

  • 140’000 Fahrgäste nutzen das günstige Transportmittel täglich
  • Die lokale Herstellung schafft Arbeitsplätze und hält Know-how im Land
  • Fahrzeuge können lokal finanziert werden – eine wichtige Grundlage für nachhaltiges Wachstum
  • Sie sind kostengünstiger als importierte Alternativen und stärken so die heimische Wirtschaft

Fazit

Die Safa Tempos zeigen eindrücklich, wie Elektromobilität in einem Entwicklungsland funktionieren kann – ökologisch sinnvoll, sozial wirksam und wirtschaftlich tragfähig. Sie sind ein Beispiel dafür, wie technologische Innovation, lokale Wertschöpfung und internationale Zusammenarbeit ein Verkehrssystem prägen können.

Als langjähriger Partner hilft das Ingenieurbüro Eisenring mit, diese nachhaltige Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben.